Donnerstag, 20. Mai 2010

Die verbotenen Früchte der Fantasie

Abgefahren, abgedreht, abgespaced, abgedroschen, absurd, absolut, aberwitzig, Abitur-nicht-voraussetzend, absichtlich abartig, abgefetzt, abgerockt, abgepunkt, abgesagt, abgesungen, nur nicht scheiße ist dieser Abgesang aufs spießbürgerliche Dorfleben der vereinsamten, enthemmten, entstellten Gestalten einer fliehenden Gesellschaft, die nicht weiß wovor.
Die Blüten der Gewalt werden nicht mit dem Skalpell gezogen, sie werden gerupft, enterdet, ab in die Fantasie. Da wird gepöbelt, gerauft, gerangelt, geträumt. Turbo-Speed gegen Schneckentempo. Sisyphusgleich schleicht eine Schnecke einen Berg hoch und gleitet immer wieder ab. Vom Abgleiten, Entgleiten aus der gesellschaftlichen Norm, davon handelt dieser Abend. Eine Karikatur der Gestrandeten. Das ist großes Kino der großen Emotionen. Anarchisch, dreckig, trocken, gut. Lüttchenburg, Plön, das flenst, das brennt, das schmeckt.

Julian Struck

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